Ausgerechnet by Mira

Ausgerechnet by Mira

Autor:Mira
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


11. KAPITEL

Mom!“

Lauren murmelte etwas. Das helle Licht blendete sie. Sie wollte zurückrufen, dass Nick nicht so durchs Haus schreien sollte, aber ihr Kopf tat zu weh. Stattdessen verkroch sie sich unter ihre Decken, als plötzlich ein Arm auftauchte und sie an einen warmen, sehr festen, sehr männlichen und sehr nackten Körper drückte.

„Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte sie leise. Sie lag mit Ryan Kowalski im Bett, und Nick war einen Tag früher als erwartet nach Hause gekommen.

„Mom?“

Zu allem Überfluss stand die Schlafzimmertür weit offen, und jetzt erinnerte Lauren sich auch, dass überall auf dem Weg vom Wohnzimmer hierher Kleidungsstücke verstreut sein mussten. „So ein Mist.“

„Ich sag’s dir gleich: Ich werde mich jetzt nicht im Kleiderschrank verstecken“, brummte der Mann neben ihr.

„Ich komm gleich“, rief sie laut. Doch es war zu spät.

Nick stand in der Tür und sah, wie sie, die Decke bis zum Kinn hochgezogen, neben Ryan lag. Nick machte kehrt und ging zurück ins Wohnzimmer. Sie wollte ihm noch hinterherrufen, war aber unschlüssig, was genau. Sollte sie etwa ein Gespräch mit ihm führen, während sie sich unter der Bettdecke versteckte?

Lauren angelte sich den Bademantel, der über dem Bettpfosten hing, zog ihn über und schloss als Erstes die Tür. Aber auch so wollte sie ihrem Sohn und womöglich ihrem Exmann nicht gegenübertreten. Also zog sie sich Jeans und ein Sweatshirt an.

„Ich dachte, Nick sollte erst morgen zurückkommen“, sagte Ryan.

Lauren drehte sich zu ihm um. „Ich auch.“ Er saß aufrecht im Bett. Die Decke bedeckte nur knapp die relevanten Stellen. Lauren fand, dass er mit seinem zerrauften Haar zum Verlieben aussah. „Irgendetwas muss vorgefallen sein.“

Einige Augenblicke nahm sie sich noch die Zeit, die auf dem Flur verstreuten Sachen einzusammeln, die sie hastig einfach ins Schlafzimmer warf, bevor sie die Tür schloss. Dann ging sie ins Wohnzimmer, wo Nick und Dean sie mit versteinerten Mienen auf dem Sofa sitzend erwarteten.

„Nick fühlte sich nicht gut. Da habe ich ihn lieber wieder hergebracht“, erklärte Dean, dessen Laune offensichtlich nicht die beste war.

Lauren hatte augenblicklich vergessen, wie peinlich ihr die Situation eben noch gewesen war. „Was ist los, Nick? Ist dir schlecht? Hast du Kopfweh? Oder Fieber?“, fragte sie besorgt.

Nick zuckte auf seine leicht provozierende Art mit den Schultern. „Mir geht’s einfach nicht so gut.“

Sie wollte seine Stirn fühlen, aber er wich ihr aus. Na großartig. Sie hatten schon einmal ein Gespräch geführt nach dem Motto: Hin und wieder haben sogar alleinerziehende Mütter das Recht auf ein eigenes Leben. So wie es aussah, war eine kleine Auffrischung dieses Themas fällig.

Draußen hörte sie erst die Schlafzimmertür und dann die Badezimmertür klappen. Es kam ihr unnatürlich laut vor. Sie hatte im Stillen gehofft, dass Ryan wieder einschlafen oder wenigstens nicht aus dem Schlafzimmer kommen würde, bis Dean gegangen war.

Der giftige Blick, den der ihr zuwarf, entging ihr nicht, und allein um ihres Sohnes willen verzichtete sie darauf, ihrem Ex daraufhin den bösen Finger zu zeigen. Er war seit sechs Jahren mit Jody verheiratet, hatte inzwischen zwei Kinder mit ihr. Was konnte es ihm ausmachen, ob sie sich einen Mann ins Bett holte oder nicht?

Aber so, wie er sich benahm, machte es ihm doch etwas aus.



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